Warum wir keine Bilder bearbeiten – ein persönlicher Gedanke
Ein Foto ist für uns weit mehr als nur ein Bild. Es ist eine Momentaufnahme – ein eingefrorener Augenblick voller Echtheit, Emotion und Atmosphäre. Genau diese Unmittelbarkeit und Authentizität macht für uns die besondere Magie der Fotografie aus.
Wenn wir ein Bild im Nachhinein bearbeiten, greifen wir in diesen einzigartigen Moment ein. Farben, Lichtstimmung oder sogar Details werden verändert, oft mit dem Ziel, ein vermeintlich „perfektes“ Ergebnis zu erzielen. Doch was bedeutet Perfektion wirklich, wenn das Bild nicht mehr das widerspiegelt, was tatsächlich war?
Vielleicht klingt es provokant, aber wir sagen es mit einem Augenzwinkern: Wer fotografieren kann, muss nicht bearbeiten. Uns ist bewusst, dass diese Aussage polarisiert – und vielleicht auch ein bisschen ins Wespennest sticht. Aber sie bringt auf den Punkt, was wir empfinden: Gute Fotografie entsteht im Moment der Aufnahme, nicht am Computerbildschirm.
Unsere Haltung zur Bildbearbeitung ist auch durch unsere Geschichte geprägt. Als ich vor über 30 Jahren mit der Fotografie begann, gab es schlichtweg keine digitale Bearbeitung. Man musste mit dem arbeiten, was man durch den Sucher sah – und das hat mich nachhaltig geprägt. Ich habe gelernt, Licht, Perspektive, Emotion und Komposition bewusst einzusetzen. Dieses Handwerk, diese Konzentration auf das Wesentliche, ist auch heute noch mein Anspruch.
Natürlich gibt es in bestimmten Bereichen der Fotografie gute Gründe für Nachbearbeitung – sei es in der Werbung, in der Mode oder bei künstlerischen Projekten. Aber für unsere Art der Fotografie, in der der echte Moment im Mittelpunkt steht, ist eine Bearbeitung einfach nicht notwendig – ja, sie würde sogar dem widersprechen, was wir mit unseren Bildern ausdrücken möchten.
Wir wollen Bilder zeigen, wie sie sind – ehrlich, authentisch, lebendig. Denn genau so war der Moment.